Ihr Büro benötigt eine professionelle Telefonanlage, kann aber aus Kosten- oder Platzgründen keinen eigenen Server dafür bereitstellen? Kein Problem: 3CX lässt sich als ausgereifte PBX auch auf einem vollwertigen 150-Euro-Rechner im Pocket-Format einrichten: dem Mini-PC.

Neue Generation von Mini-PCs

Run 3CX on a miniPC that costs less than $150

Aktuelle Mini-PCs werden mit besonders sparsamen Intel-Atom-Prozessoren betrieben – gegenüber ihren leistungshungrigeren Verwandten benötigen sie 60 Prozent weniger Strom und beeindrucken mit einer Gesamtaufnahme von unter 30 Watt. Verglichen mit einem Laptop oder Desktop lassen sich somit Jahr für Jahr rund 130 Euro an Stromkosten einsparen. Insbesondere für kleinere Unternehmen ist dieser Vorteil nicht zu unterschätzen.

Mini-PCs in verschiedenen Konfigurationen werden unter anderem von Nexbox und Wintel hergestellt. Achten Sie beim Kauf auf folgende Mindestanforderungen für die 3CX-Telefonanlage:

  • CPU: Intel Atom Quad-Core-CPU mit bis zu 1,84 GHz (Bsp.: Z8300)
  • Betriebssystem: 64 Bit
  • Arbeitsspeicher: mindestens 2 GB RAM
  • Aktuell erforderliches Betriebssystem: Microsoft Windows 10
  • Speichermedium: mindestens 64 GB

Der in elegantem schwarz gehaltene Nexbox-Mini-PC von der Größe eines Apple TV steht bei 3CX hoch im Kurs. Er arbeitet mit Intels neuestem, im 14-nm-Verfahren gefertigtem Atom Z8300 der Cherry-Trail-Baureihe und unterstützt 64-Bit-Betriebssysteme wie das bereits mitgelieferte Microsoft Windows 10 Home. 4 GB RAM und ein Flash-Laufwerk mit 64 GB Speicherkapazität sorgen für ausreichende Reserven. Sollte dennoch ein größeres SSD-Laufwerk erforderlich sein, geben zwei kleine Schrauben auf der Unterseite des Geräts den Erweiterungssteckplatz frei.

Vorbereitende Schritte zur Optimierung von Windows für die 3CX-Installation

Vor der Installation der 3CX-Telefonanlage auf dem Mini-PC müssen Sie nicht benötigte Autostart-Programme und sonstige Einstellungen von Windows deaktivieren, die Ressourcen belegen und sich somit auf die Leistung der 3CX-Anlage auswirken könnten:

  • Deaktivieren Sie nicht benötigte Autostart-Programme: Bei Microsoft Windows Home sind standardmäßig zahlreiche Programme im Hintergrund aktiv, die für Server-Betriebssysteme unüblich sind, etwa OneDrive und Skype. Deaktivieren Sie diese Programme über den Task-Manager (Strg+Shift+Esc) unter dem Reiter “Autostart”.
  • Deaktivieren Sie die Anzeige von Fensterschatten und Animationen unter Windows. Beim Einsatz der 3CX-Anlage kommt es nicht auf nett anzusehende visuelle Spielereien an – es zählt allein die Performance. Klicken Sie daher in der Systemsteuerung auf “Erweiterte Systemeinstellungen” > “Erweitert” und dann im Bereich “Leistung” auf “Einstellungen”. Wählen Sie unter dem Reiter “Visuelle Effekte” die Option “Für optimale Leistung anpassen” aus.
  • Lassen Sie über die Leistungsüberwachung von Windows einen Bericht zur System-Performance erstellen.
  • Klicken Sie auf “Einstellungen” > “System” > “Benachrichtigungen und Aktionen”, und deaktivieren Sie Benachrichtigungen und Newsfeeds jeder Art.
  • Klicken Sie auf “Einstellungen” > “Netzbetrieb und Energiesparen”. Wählen Sie aus, dass der Bildschirm im Netzbetrieb nach einer Stunde ausgeschaltet und der Standbymodus nie aktiviert werden soll.
  • Klicken Sie auf “Einstellungen” > “Offlinekarten”, und löschen Sie ggf. heruntergeladene Karten.
  • Klicken Sie auf “Einstellungen” > “Geräte”, und deaktivieren Sie Bluetooth.
  • Klicken Sie auf “Einstellungen” > “Update und Sicherheit” > “Nach Updates suchen”, und laden Sie alle verfügbaren Windows-Updates herunter.

Installation von 3CX

Die vorbereitenden Schritte zur Windows-Optimierung nehmen mehr Zeit in Anspruch als die eigentliche Installation der 3CX-Telefonanlage. Denn nach der Aktualisierung des Betriebssystems samt Installation des .NET Framework zusammen mit verschiedenen Visual C++ Redistributable Packages ist die Hauptkomponente der 3CX-Anlage innerhalb von nur zwei Minuten installiert.

Die anschließende PBX-Konfigurierung über das automatisch aufgerufene Befehlszeilen-Tool ist in nur fünf Minuten erledigt.

Belastungstest des Mini-PCs von Nexbox als 3CX-Server

Der Nexbox-Mini-PC wurde von 3CX mit gleich mehreren automatisch ablaufenden Tests unter realitätsgetreuen Bedingungen auf die Probe gestellt: mit klassischen und vom Sprachdialogsystem (IVR) verarbeiteten Anrufen sowie Anrufen für Warteschleifen, Signalisierungsgruppen und angemeldete 3CX-Clients:

  • 32 gleichzeitige Anrufe gingen per Zufallsprinzip sowohl an Durchwahlnummern als auch an Warteschleifen, Signalisierungsgruppen und das Sprachdialogsystem.
  • Verbindungen wurden für eine beliebige Dauer zwischen 3 und 15 Minuten aufgebaut. Anschließend wurde die jeweilige Verbindung unterbrochen und automatisch wiederhergestellt.
  • Angebundene 3CX-Clients verfügten über verschiedene Administrationsrechte. Der Umfang an gesendeten und angeforderten Paketen ist abhängig von erteilten Rechten – ein Warteschleifen-Manager verursacht somit ein höheres Datenaufkommen als ein normaler Benutzer.

Im Leerlauf betrug die Auslastung der Nexbox-CPU 10 Prozent.

CPU performance when using a MiniPC IDLE
Bei Belastung belief sich der Wert auf maximal 56 Prozent.

CPU performance when using a MiniPC - During operation
Eine einstündige Betrachtung per Leistungsüberwachung von Windows ergibt folgendes Bild.

CPU performance when using a MiniPC - 1 hour performance
Deutlich im Belastungstest erkennbar ist, dass es keine zu große Anzahl an Leistungsspitzen oder ungewöhnlich hohe Belastung gab, da alle Werte unter 60 Prozent liegen. Die Nexbox kommt mit den Leistungsanforderungen der 3CX-Anlage somit problemlos zurecht. Im Durchschnitt 40 Prozent der CPU-Leistung sind noch für das Betriebssystem verfügbar. Diese Reserve ist jedoch erforderlich, beispielsweise für Vorgänge wie das Erstellen von Berichten, die hin und wieder zusätzliche Rechenleistung beanspruchen.

MiniPC performance table when used for 3CX
Ein besonderer Vorteil der Nexbox: Der Speicherplatz lässt sich ohne großen Aufwand per SSD erweitern. Der Mini-PC ist ideal für kleinere Büros mit bis zu 25 Benutzern, die eine Telefonanlage für bis zu zwei VoIP-Trunks benötigen. Auch eine externe Anbindung an eine Haupt-PBX ist problemlos möglich.