WebRTC – Definition und Einsatzmöglichkeiten

Von 7 Milliarden Menschen sind heutzutage etwa 3,2 Milliarden permanent mit dem Internet verbunden. Die Nutzung von Smartphones und Tablets hat enorm zugenommen. Sowohl aus dem privaten als auch beruflichen Umfeld sind mobile Endgeräte kaum noch wegzudenken, da deren Anwendungsfeld stetig wächst. Und auch der Bedarf an einer effektiveren Kommunikation – über verschiedene Standorte und Medien hinweg – hat unweigerlich zugenommen. Insbesondere auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Anzahl an im Geschäftsumfeld genutzten Videokonferenzen kommt hier WebRTC ins Spiel.

Was ist WebRTC?

Die Abkürzung steht für Web Real-Time Communication und bezeichnet, vereinfacht ausgedrückt, einen offenen Standard für eingebettete Multimedia-Kommunikation in Echtzeit mit der Möglichkeit, diese direkt über einen Webbrowser abzuwickeln. Als Open-Source-Projekt von Google, Mozilla und Opera und anderen unterstützt und gefördert, ermöglicht Web Real-Time Communication mittels Javascript APIs eine webbasierte Echtzeitkommunikation ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Client-Software und Plugins. Anlass der Entwicklung war dabei insbesondere, der Problematik hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre bei der Bereitstellung lokaler Funktionen und Streams entgegen zu wirken.

Welche Vorteile bietet WebRTC?

WebRTC vereinfacht die browserbasierte Kommunikationen (aktuell über Chrome oder Firefox) von Anwendungen für Sprache, Video, Chat und den Austausch von Daten (File Sharing). Der hierfür unterstützte Codec ist aktuell VP8. Ein Web Conferencing Server stellt dabei in Kombination mit einem STUN Server die Einstiegsseite bereit und synchronisiert die Verbindungen der beiden Endpunkte. Als Verschlüsselungsprotokolle kommen hierbei unter anderem DTLS (Datagram Transport Layer Security) und SRTP (Secure Real-Time Protocol) zum Einsatz.

Kaum eine andere Innovation im Bereich der Web-basierten Kommunikation ist so einschneidend und hat für so viel Furore und Fortschritt gesorgt wie WebRTC (Web Real-Time Communication). Obschon eine noch junge Technologie, ist ihr Potenzial bereits unübersehbar. Denn sie ermöglicht es, allein mit Hilfe gängiger Browser vollwertige Videokonferenzen abzuhalten – ohne komplizierte Installation oder Konfiguration zusätzlicher Komponenten.

Welche Browser unterstützen WebRTC?

WebRTC wird zurzeit von den Browsern Google Chrome, Mozilla Firefox und Opera unterstützt (für Desktop-Betriebssysteme und Android). Microsoft und Apple hingegen haben den Internet Explorer bzw. Safari noch nicht fit für die neue Technologie gemacht.

Welche Browser unterstützen WebRTC?

Bislang können beide Browser daher nur auf Umwegen mit Hilfe von fremden Plug-ins WebRTC nutzen. WebRTC bietet den besonderen Vorteil, dass die Teilnahme an einer Web-Konferenz nur einen Mausklick entfernt ist: Einfach auf den in einer Einladung mitgeschickten Konferenz-Link klicken, und schon ist man zugeschaltet – ohne zusätzliche Modul-Installation, die viele Benutzer häufig von einer Teilnahme abhält. WebRTC hat bedeutend an Fahrt gewonnen, sodass sich Microsoft und Apple der neuen Technologie nicht länger verschließen können. Doch wer von den beiden wird den ersten entscheidenden Schritt machen wird, bleibt abzuwarten.

Einsatz in der Praxis

Mit WebRTC haben Unternehmen die Möglichkeit, ohne zusätzlichen Kosten- oder Verwaltungsaufwand ihre Kommunikation nachhaltig zu verändern, indem eine zuverlässige und sichere Kommunikationsinfrastruktur auf Unternehmensebene zum Einsatz kommt. Jedem Mitarbeiter kann so direkt Zugang zu Unified Communications Funktionen wie Videokonferenzen, Online-Präsentationen und Bildschirmfreigabe gewährt werden. Trendanalysen haben dabei ergeben, dass die Zahl der WebRTC-Nutzer bis zum Ende des Jahres 2018 auf etwa 1 Milliarde steigen wird und rund 4,7 Milliarden Rechner, Smartphones und Tablets mit dieser Technologie ausgestattet sein werden.

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