Inter OPIn einigen Fällen kommt es vor, dass die Einbindung der neuen SIP basierten Telefonanlage stufenweise erfolgen soll. Gründe können dafür sein sich zuerst mit dem neuen System vertraut zu machen, die Vorteile der 3CX SIP basierender PBX herauszufinden oder um das bestehende System zu erweitern.

Vorwort:
Konstellation wie in den folgenden Beispielen werden nicht durch das 3CX Support Team betreut. Es wird kein Support für die Umsetzung eines solchen Projektes gegeben bzw. die Herstellung der InterOP Verbindung. Technische Beratung finden Sie in Ihrem Systemhaus oder durch den Support des TK Herstellers.

Grundlage
InterOP Verbindungen können auf 3 Arten gebildet werden.

1. 3CX PhoneSystem als Slave System der TK via PSTN Gateway (Beispiele gezeigt anhand BeroNet bero*fix)
InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

2. 3CX  PhoneSystem als Slave System der TK via VoIP Link (Beispiel gezeigt anhand von Funkwerk-Elmeg mit freundlicher Unterstützung der Hanno Kirchhoff EDV Beratung in Düsseldorf durch Herrn Schnackenberg )
InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

3. 3CX PhoneSystem als Master neben der TK via DiaPlan im PSTN Gateway (Beispiele gezeigt anhand BeroNet bero*fix)
InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Alle Slave Modi können als Evaluierungsmodus bezeichnet werden. Sie sind direkt von der vorangestellten TK Anlage abhängig. Das Routing in das PSTN Netz wurde zudem um einen HOP erweitert. In allen Umsetzungen sollte das Ziel sein, dass die Nutzer auf der TK Anlage die Teilnehmer auf der 3CX PBX erreichen und umgekehrt,aber dabei keinen gesonderten Wahlpläne nutzen. Die Integration soll so nahtlos wie möglich gestaltet sein.

Umgebung

Die 3CX Telefonanlage ist mit der Nebenstellenlänge 3 installiert worden.
Die TK Anlage hat ebenfalls 3 Ziffern als Nebenstelle, sowie DECT Telefone mit 4 Stellen, alle DECT Telefone fangen mit 49xx an.
Zur Verfügung steht eine BeroNet bero*fix 400 mit 4 S0 Ports.

InterOP 1 ,2 und 3

In der Version 1 und 2 ist der DialPlan recht einfach. Für die 3CX ist alles was über einen VoIP Provider oder ein PSTN Gateway gesendet oder empfangen wird extern.  Dabei vergleicht die 3CX PBX ob die angerufene Nebenstelle als Identität in 3CX Phone System vorhanden ist. Sollte dem nicht so sein und eine ausgehende Regel mit der Rufnummernlänge 3 vorliegen (keinen Präfix, keine Nummern entfernen) wird der Anruf nach extern übermittelt. Nun ist es Aufgabe des PSTN Gateways oder der VoIp Anbindung der TK Anlage den Anruf in die TK zu übermittelt. Von hier wird die Nummernverwaltung der TK angesprochen. (Zeichnung zeigt das Beispiel anhand von 3 Stellen, bei 3 und 4 Stellen passen Sie den DialPlan an und schreiben bei der Rufnummernlänge “3,4”


InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX SystemenInterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Sollte in der TK Anlage ein Präfix 0 gewählt worden sein um ein AMT zu erhalten, muss dieses auch in der 3CX als ausgehende Regel definiert werden, aber nicht wie üblich, den Präfix entfernen sonder belassen. Der Präfix wird an die TK übermittelt und von dieser dann abgeschnitten.

InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX SystemenInterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Nun können von der 3CX Nebenstellen in der TK Anlage anrufen und nach extern Gespräche aufbauen werden.

Der Weg von der TK an die 3CX benötigt Fachwissen über die eingesetzte TK Anlage. Bei PSTN interOP (Version 1) müssen die Nebenstellen die auf 3CX liegen auf den/die internen S0 Ports der TK geroutet werden, die mit dem Gateway verbunden werden. Das PSTN Gateway sollte zu diesem Zeitpunkt schon ordnungsgemäß eingerichtet sein.https://www.3cx.de/voip-gateways/beronet-berofix-voip-isdn-gateway/
Bei VoIP (Version 2) über den SIP Uplink zwischen der 3CX und der TK Anlage.  Für jede Nebenstelle, die in der 3CX angelegt ist,  muss es eine eingehende Regel in dem VoIP Provider oder dem PSTN Gateway pro Nebenstelle eingetragen werden um das Routing von “Extern” nach “Intern” durchzuführen. Dieses gilt auch für interOP 3, doch hier muss das vorangestellte Gateway die Umleitung herbeiführen. Dazu später mehr.
InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Wiederholen Sie für jede Nebenstelle diesen Punkt. Achten Sie darauf, dass Sie nicht Nebenstellen in der 3CX PBX anlegen oder vergeben, die es auch in der TK Anlage gibt. Das 3CX PhoneSystem würde in diesem Falle nicht mehr versuchen den Anruf nach “Extern” zu übergeben. Anders ist es auf der TK Anlage. Hier müssen Sie die Nebenstelle anlegen und auf den ISDN S0 oder VoIP Trunk umleiten, damit die Anrufe die 3CX PBX erreichen. Der interOP ist damit abgeschlossen.

InterOP 2

Gezeigt anhand einer Funkwerk Elmeg TK mit einem VoIP Modul. Jeder User muss als einzelner VoIP Provider in der 3CX und Funkwerk angelegt werden.

InterOP 3

In interOP 3 muss die Konfiguration angepasst werden, damit Anrufe mit 3 oder 4 Stellen nicht in das ISDN Netz geleitet werden, sonder zwischen 3CX und TK geroutet werden. Zusätzlich entsteht das Problem, dass es in Deutschland Ortsrufnummern mit 4 Stellen gibt. Folglich muss eindeutig im PSTN Gateway erkennbar sein, dass diese 4 stellige Nummer an die TK Anlage geschickt werden soll und nicht mit dem Prefix 0 nach Extern. Grundlage dafür ist der Beitrag: https://www.3cx.de/blog/beronet-berofix-dialplan-funktionen/ Punkt erweiterte Optionen II.
Port 1 der Beronet wird mit dem öffentlichem Netz verbunden. Port 2 mit der TK Anlage, die vorher mit dem öffentlichem Netz  verbunden war.

Die ausgehende Regel um eine Nebenstelle auf der TK zu erreichen wird verändert. Es werden nur noch bei Ziffernlänge von 3 die Nummern direkt an die TK geschickt.
Die ausgehende Regel um anrufe nach Extern zu vermitteln wird nun auf “1 Ziffer entfernen” umgestellt, da nun das PSTN Gateway direkt erreichbar ist und der Präfix 0 nicht mehr dort erschienen soll. Zudem wird eine neue Regel hinzugefügt. Die neue Regel beschäftigt sich mit dem Problem der 4 Stellen.  Legen sie die Regel wie die für 3 Stellen an. Ändern Sie die Nummernlänge auf 4 und fügen Sie 4 Nullen hinzu. 4 Nullen können nicht gewählt werden. Um einen internationalen Anruf zu tätigen kommen Sie auf 3 Nullen (1x Präfix + 2x internationaler DialCode) . Stellen Sie die Regel an Platz 1 der ausgehenden Regeln.

Erklärung:
Sie haben die Ortsrufnummer 4912, aber auch auf der TK Anlage ein DECT Telefon mit 4921. Um die Ortsrufnummer zu erreichen würden Sie 0-4912 wählen. Die Regel Präfix 0 = Externer Anruf gilt nun. Wählen Sie nur 4912 fehlt der Präfix Null und die Regel mit der Ziffernlänge 4 gilt. Die Regel fügt nun die 4 Nullen an und schickt den Anruf an das PSTN Gateway als 0000-4912. Im PSTN Gateway lässt sich nun sehr einfach eine Regel erzeugen, die so aussieht:

Destination: 0000 (.*)
New Destination: 1
From: Sip
To: ISDN Port 2

InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Auf der TK Anlage müssen Sie lediglich definieren, wenn die gewählte Nummer intern (3 Stellen) nicht gefunden wird, soll diese bitte nach Extern geleitet werden. Das Gateway erkennt dieses und leitet es an die 3CX um. Ein DialPlanbeispiel könnte so aussehen: In rot die interOP Umleitung in blau die Verbindung ins öffentliche Netz
InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Als letzter Schritt muss nun nur noch die eingehenden Verbindungen aus dem öffentlichem Netz auf die jeweilige Anlage verteilt werden. Das gezeigte Beispiel schickt bei zutreffender MSN/DID die Anrufe auf die TK Anlage. Ist keine DID angegeben wird der Anruf an die 3CX PB weitergeleitet. Passen Sie die Option so an, dass die Anlage mit den meisten DIDs als default gilt und die mit wenigeren DIDs die Anrufe nur erhält wenn die DID eingetragen ist. Um den DialPlan kurz zu halten behelfen wir und mit der ODER Funktion der BeroNet. Wie gezeigt leiten wir die DID 114,115 und 119 nun an die TK, den Rest an die 3CX PBX. Die DID ODER Regel muss über der Default Regel stehen. In grün gezeigt:

InterOP Verbindung von 3CX und proprietären PBX Systemen

Die dynamischste interOP Integration ist damit abgeschlossen.