Für viele Unternehmen bedeutet die Umstellung auf IP-Telefonie auch, dass sie sich Gedanken über ihre Telekommunikation machen müssen. Welche Geräte können weiter verwendet werden? Wird man nun einen extra Admin brauchen, der für die Wartung der IP-Telefonanlage zuständig ist? Welche Kosten kommen auf das Unternehmen? Doch Unternehmen sollten sich auch fragen: Welche Chancen bietet mir eigentlich die IP-Telefonie?
Es war einmal das Telefon
Das IP in IP-Telefonie steht für Internetprotokoll und kennzeichnet zunächst lediglich, dass die Verbindung zwischen Geräten nun nicht mehr über die altbekannten Kupferkabel oder ISDN-Leitungen hergestellt wird, sondern über – Sie haben richtig geraten – das Internet. Einige mögen sich noch an die frühen Zeiten der Internet-Telefonie erinnern, alsr die Technik neu und aufregend war, allerdings in vielen Fällen nicht sehr gut funktionierte. Dies war zum einen der geringen Bandbreite geschuldet (Sie erinnern sich an DSL1000? Das war mal schnell), zum anderen steckte die Technologie selbst noch in den Kinderschuhen.
Inzwischen hat sich neben proprietären Protokollen der SIP Standard für die IP-Telefonie durchgesetzt. Das SIP-Protokoll verhandelt die Verbindungsmodalitäten für einen Anruf oder Session. Es ist sehr anpassungsfähig und kompatibel. So können Anbieter im Bereich VoIP sicher gehen, dass Ihre Geräte und Dienste plattformübergreifend funktionieren. Die sich stetig entwickelnde IP-Telefonie hat also ihre Kinderkrankheiten auskuriert und hat die alten Technologien weitgehend abgelöst.
Was bietet die Zukunft mit IP-Telefonie?
IP-Telefonie, auch VoIP (Voice over IP), bietet nicht nur signifikante Kostenersparnis, sondern auch neue Kommunikationsmöglichkeiten, die in der herkömmlichen Telefonie undenkbar gewesen wären. Hierzu zählt beispielsweise das Softphone: ein Computerprogramm, das ganz einfach auf PC, Tablet oder Mobiltelefon installiert werden kann. So kann nicht nur dieselbe Telefonnummer von all diesen Geräten verwendet werden, Nutzer können sich auch entscheiden an welchem Gerät sie einen Anruf annehmen wollen. Kollegen können dann über die Präsenzanzeige sehen, ob sich ein Nutzer gerade im Gespräch befindet.
Ein weiterer Vorteil der IP-Telefonie ist, dass das Feature-Set softwarebasierter Telefonanlagen weit über das bloße Telefonieren hinausgeht. Der Unified Communications Ansatz verbindet unterschiedliche Kommunikationsformen in einer einzigen Umgebung. Mit derselben Telefonanlage mit der Sie das Festnetztelefon Ihrer Oma anrufen, können Sie auch mit Ihren Kollegen in den USA chatten oder Videokonferenzen ansetzen. Denn die Telekommunikationstechnologie ist glücklicherweise ausgesprochen abwärtskompatibel. Das heißt, Sie können Ihre alten Telefone ruhig noch weiter betreiben. Es braucht lediglich das passende Gateway, um die Brücke zwischen Alt und Neu zu schlagen. Übrigens sind auch Faxgeräte kein Problem für die IP-Telefonie.
Sicherlich kommen auf Unternehmen einige Veränderungen zu, wenn sie von einer herkömmlichen Telefonanlage auf eine IP-Telefonanlage umstellen. Letztlich wird sich jedoch gar nicht so viel verändern: Sie können weiterhin telefonieren, bloß eben noch mehr – und das alles zu geringeren Kosten.
