Abseits des Üblichen: eine Telefonanlage im Taschenformat

v16 mit einer extra Portion Raspberry Pi 3B+

Die Entwicklung eines Telefonsystems von Weltklasse stellt hohe Anforderungen, insbesondere wenn es um größere und ständig wachsende Installationen geht. Doch die tatsächliche Leistung und Effizienz einer TK-Anlage wird insbesondere dann deutlich, wenn nur minimale Hardware-Ressourcen zur Verfügung stehen. Mit dem Design von V16 haben wir uns  deshalb dazu entschieden, zu testen, wie schlank wir die neue 3CX-Version gestalten können – indem wir diese auf einem Raspberry Pi bereitstellen. Ja, Sie haben völlig richtig gelesen: Nicht der SBC, sondern die Telefonanlage 3CX v16 selbst wurde für den Betrieb über den Kreditkarten-großen Raspberry Pi 3B+ getestet! Lesen Sie weiter über die erstaunlichen Ergebnisse.

Auf das nächste Level durch Downscaling

3CX v16 per Raspberry Pi - nächstes Level durch Herunterskalieren

Die Entscheidung, unsere TK-Anlage für die Debian-Linux-Distribution verfügbar zu machen, brachte zusätzliche Vorteile bei der Umstellung des Telefonanlagen-Codes auf Raspbian, das Debian-basierte Betriebssystem für die ARM 64-Bit-Architektur des Raspberry Pi. Die Installation von v16 auf einem Raspberry Pi ist recht einfach, wie Sie anhand unserer Setup-Anleitung  sehen können. Schnappen Sie sich also einen Raspberry Pi und lassen Sie 3CX V16 ihre wahre Kraft zeigen. Sie benötigen:

  • Raspberry Pi 3B+
  • microSD-Speicherkarte (Geschwindigkeitsklasse: Class 10) mit mindestens 32 GB
  • Raspberry Pi-kompatibles Gehäuse, vorzugsweise mit Kühlkörper und Lüfter
  • Raspberry Pi-kompatibles 2,5A-Micro-USB-Netzteil

Schlank und leistungsstark zugleich

3CX v16 per Raspberry Pi - Schlank und effizient

Der Betrieb eines jeden ernst zu nehmenden Dienstes auf dem minimal ausgestatteten Raspberry Pi ist eine beachtliche Leistung. 3CX v16 schafft dies mit Bravour:

  • CPU-Auslastung – Von 4 % im Leerlauf bis zu 46 % bei Volllast beträgt die Prozessorauslastung des Pi mit dem v16-optimierten Code durchschnittlich 23,7 %.
  • Speicherauslastung – Durch die Optimierungen der Version 16 liegt der Speicherbedarf im Leerlauf bei 32 % und steigt unter Last auf lediglich durchschnittlich 38 %.
  • Netzwerkauslastung – Der verbesserte integrierte Gigabit-LAN-Controller des Pi mit einem maximalen Datendurchsatz von rund 224 MBit/s verzeichnet bei 8 aktiven Anrufen eine durchschnittliche Netzwerkauslastung von etwa 1,5 MBit/s, also weniger als 1 %. Dies hängt natürlich von Ihren Netzwerkspezifikationen und verwendeten Audio-Codecs ab.
  • Energieeffizienz – Im Gegensatz zum durchschnittlichen serverbasierten Stromverbrauch von 20,4 kWh pro Tag verbraucht der Pi ungefähr die gleiche Energie … in einem ganzen Jahr!
  • Wärmebelastung – ohne einen Kühlkörper oder Lüfter zeigt der On-Board-Temperatursensor des Pi einen Anstieg von 47,2 °C im Leerlauf auf ein Maximum von 59,5 °C bei hoher Last an und mittelt bei 52,5 °C.

Doch aufgepasst: Eine Telefonanlage überträgt über einen großen Zeitraum viele Daten innerhalb eines Netzwerks, sodass der Pi 3B+ mit 3CX v16 bei starker und längerer Netzwerknutzung in Abhängigkeit der verwendeten Audio-Codecs an thermische Grenzen stoßen kann. Wenn Sie den Pi für anhaltend starken Netzwerkverkehr verwenden, sollten Sie eine zusätzliche aktive Kühlung oder zumindest einen Kühlkörper installieren.

Was leistet eine 50-Euro-Telefonanlage?

3CX v16 per Raspberry Pi - Was Ihre 50-Euro-Telefonanlage alles kann?

Basierend auf unseren Labortests bringt der simple Pi Ihre 3CX v16 sehr weit. Übertragen Sie die oben aufgeführten Werte für 8 simultane Anrufe, mehr als 16 installierte Nebenstellen mit jeweils 8 verfügbaren BLF-Einstellungen, dann erhalten Sie einen guten Eindruck! Die 3CX v16 per Raspberry Pi eignet sich dabei für eine Vielzahl realer Anwendungen, darunter:

  • ein KMU mit kleinen regionalen Niederlassungen, welche eine vollwertige Telefonanlage benötigen, um als Ausfallsicherung eine Verbindung zu einer lokalen PSTN-Leitung herstellen zu können
  • ein Telefonsystem für ein Wohngebäude, in welchem alle Bewohner kostenlos per 3CX Webclient oder Android- und iOS-Apps miteinander telefonieren oder chatten können
  • die Telefonanlage einer Schule, welche kostenlose Anrufe und Chats zwischen Lehrkräften ermöglicht
  • ein kleines Hotel, welches seinen Gästen einen Zimmeranschluss und Weckdienst anbietet
  • eine Installation für Home-Offices mit integrierter hausinterner Kommunikation mit Familienmitgliedern

Nicht schlecht für eine Telefonanlage, welche in Ihre Tasche passt! Teilen Sie uns über unser Forum mit, welche Einsatzszenarien Sie für 3CX v16 auf Raspberry Pi sehen.

Schauen Sie auch dieses Video an, wie Sie Ihren Raspberry Pi für eine Installation von 3CX V16 einrichten.

Bekannte Probleme und Einschränkungen

  • 3CX v16 per Raspberry Pi 3B+ wird auf unseren aktuellen Testergebnissen basierend für bis zu 8 gleichzeitige Anrufe empfohlen.
  • Setzen Sie die Protokollierungsstufe auf „Niedrig“ oder „Aus“, um die Speicherbelastung bei SD-Karten zu minimieren.
  • Aufnahmen sollten deaktiviert sein, um die Speicherleistung zu maximieren.
  • Es wird dringend eine leistungsstarke microSD-Karte der Speicherklasse 10 mit einer dauerhaften Übertragungsgeschwindigkeit von ≥10 MB/s empfohlen.
  • Der verwendete Audio-Codec wirkt sich maßgeblich auf die CPU-Last und die Wärmebelastung aus. Vermeiden Sie die Verwendung von OPUS.

So erhalten Sie die v16-Betaversion des Pi 3B+

Folgen Sie den detaillierten Anweisungen in der Installationsanleitung für 3CX auf Raspberry Pi  und stellen Sie sicher, dass Sie den (Beta) Test-Release installieren.

Im Änderungsprotokoll finden Sie alle Details für diese Version. Geben Sie uns Ihr Feedback über das Community-Forum.

Wichtig: Die Beta-Version darf nur zu Evaluierungszwecken installiert werden und wird nicht für Produktiv-/Live-Umgebungen empfohlen. Diese Version wird durch keinerlei Support-SLA abgedeckt.